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Learning by Doing: Interview mit Dani Schenker

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Dani Schenker ist Sprachenprofi und Internetunternehmer aus Basel (Schweiz). Er lebt in Costa Rica. Nachdem er dorthin auswanderte, brachte er sich autodidaktisch Spanisch und Englisch bei. Wir haben uns mit Dani über seine Methoden beim Sprachenlernen unterhalten.

 

sagso: Du hast dir Englisch und Spanisch selbst beigebracht. Was war deine Motivation?

Dani Schenker: Ganz einfach: Nicht nur dumm zu gucken, wenn andere sich unterhalten Tatsache ist, dass mir das Sprachenlernen in der Schule immer Mühe bereitet hatte und das Resultat war im Prinzip null Kenntnisse, cero, nada… Beruflich benötigte ich dann später auch keine Fremdsprachen, womit mir erst viel später beim Reisen auffiel, das ich keine Ahnung hatte. Dort nämlich, als ich mich dann jeweils nur anderen deutschsprachigen Leuten unterhalten konnte.

Da wurde mir dann eigentlich sofort bewusst, dass ich zumindest Englisch lernen musste. Gleichzeitig hatte ich aber auch Panik davor, aufgrund der schlechten Erfahrungen mit Sprachen in der Schule.

Interessant ist aber, dass ich bereits während meiner 30-tägigen Reise durch Panama und Costa Rica extreme Fortschritte gemacht hatte. Unter den Backpackern ist Englisch ganz einfach die Hauptsprache und die hört man dann den ganzen Tag. Das hat ein paar Spuren hinterlassen.

 

sagso: Was ist für dich ein echter „Geheimtipp“ zum Sprachenlernen?

Dani Schenker: Ich denke persönlich nicht, dass es einen geheimen Trick gibt, um eine Sprache zu lernen. Zwei Faktoren halte ich aber für absolut entscheidend:

a) Die Motivation muss da sein. Ein echtes Interesse an der Sprache und diese zu lernen.
b) Die richtige Methode muss gefunden werden. Denn nicht jeder lernt gleich.

Dani Schenker

Von der Schweiz nach Costa Rica. © Dani Schenker

Mir persönlich haben TV-Serien extrem viel gebracht. Ich schaue regelmäßig diverse Serien (heute nur noch auf Englisch). Angefangen habe ich dann damals mit Serien, die ich schon sehr gut kannte (z.B. Simpsons oder Two and a half men). Die Methode gefällt mir besonders gut, da ich im Prinzip immer schon „mehr oder weniger“ wusste, was gesagt wird, da ich die Folgen bereits auf Deutsch gesehen hatte. Auch heute lerne ich ständig neue Wörter durch Serien.

 

sagso: Warum Spanisch? Außerdem: Du bist in der Schweiz in die Schule gegangen und hast dort im Kindesalter Französisch gelernt. Hat Dir das Vorteile beim Spanischlernen gebracht?

Dani Schenker: Wie bereits erwähnt habe ich mich in der Schule nur jeweils von Prüfung zu Prüfung durchgeschlagen. Mit echtem Wissen hatte das nichts zu tun. Ich hätte damals niemals eine Unterhaltung auf Französisch führen können.

Spanisch habe ich eigentlich in keinem Moment gewählt. Die Sprache ergab sich einfach mit dem Land. Eigentlich wollte ich ja nur mal eine Auszeit nehmen, das war vor über 8 Jahren und seither lebe ich in Costa Rica. Die Sprache gefiel mir aber von Anfang an und ich hatte auch das Gefühl, dass sie relativ einfach erlernbar sein könnte.

 

sagso: Bist du von der Wirkung von Sprachtandems (ein informelles zweisprachiges 1-zu-1-Lernduo) überzeugt?

Dani Schenker: Absolut! Nach einem Sprachaufenthalt ist das Sprachtandem für mich die beste Methode. Abgesehen von den TV-Serien habe ich fast zu 100% durch „learning by doing“ gelernt. Sprich, im Gespräch mit anderen Menschen. Kann ich nur empfehlen.

 

sagso: Kannst du noch Baslerisch? Du bist linguistisch gesehen mehrsprachig – zählt Schweizerdeutsch auch für dich persönlich zu den Sprachen, die du sprichst?

Dani Schenker: Ganz ehrlich, ich bin weder ein Sprachgenie noch ein Sprachwissenschaftler. Ich kann keinem erklären, wie eine Sprache funktioniert oder wie irgendwelche Sprachen zusammenhängen. Auf meiner Website (sprachen-lernen-web.com) gebe ich praktische Tipps, die mich persönlich weitergebracht haben und ich teste verschiedene Tools, die das Lernen vereinfachen sollen und dann gebe ich meine Meinung dazu ab.

Schlussendlich ist es so: Wenn ich angeben will, dann liste ich das Schwiizerdütsche natürlich als Sprache auf (lacht).

 

sagso: Welchen Tipp zum Sprachenlernen gibst du den sagso-Leserinnern und -Lesern?

Dani Schenker: Mach einen Sprachaufenthalt! Falls du die finanziellen Mittel dazu nicht hast: Stelle dein Leben weitestgehend auf die Zielsprache um…

Hör Musik in der Zielsprache. Suche Freunde des entsprechenden Landes. Tandempartner. Lies die News in der Zielsprache und stell deinen Facebook-Account auf diese Sprache um. Denke in der Sprache!

Und boom! Schon lernst du.

 

sagso: Deine Lieblingssprache?

Dani Schenker: Leider bin ich noch nicht dazu gekommen sie zu lernen… Aber mich fasziniert die Plansprache Esperanto. Die Idee eine neue Sprache zu konstruieren, die die Welt eines Tages zusammenbringt, finde ich interessant.

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